Viele Mythen und Legenden ranken sich um die Christrose. Folgende gefällt mir bis jetzt am besten:
In der Heiligen Nacht sprachen die Hirten zueinander: Kommt, lasset uns nach Bethlehem gehen und sehen, was da geschehen ist. Und sie machten sich eilends auf. Jeder nahm ein Geschenk mit: Butter und Honig, einen Krug Milch, Wolle vom Schaf und ein warmes Lammfell.
Nur ein Hirtenjunge hatte gar nichts zum Schenken. Was sollte er nur mitbringen? Er suchte auf der Winterflur nach einem passenden Geschenk. Vielleicht ein Blümchen? Er fand keins. Da wurde der Hirtenjunge sehr traurig und weinte. Die Tränen fielen auf die harte Erde. Dort, wo seine Tränen auf den Boden fielen, begannen Blumen zu wachsen, die trugen Blüten wie Rosen. Fünf Blütenblätter, zart und weiss, ein Kranz von goldenen Staubgefässen, die wie eine Krone hervorleucheten. Voll Freude pflückte der Junge die Blumen und brachte sie dem Kind in der Krippe. Das Jesuskind freute sich und lächelte.
Seit der Zeit blüht die Blume jedes Jahr im Winter auf, und die Menschen nennen sie die Christrose.
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Weitere Legenden ranken sich um die Christrose:
So soll der Mönch Laurentius beim Anblick der weissen während eines Spazierganges dazu inspiriert worden sein, das Lied "Es ist ein Ros entsprungen" zu dichten.
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Unsere Vorfahren glaubten, dass sich ihre weissen Blüten allein zu Ehren Jesu Christi öffnen. Otto von Brunfels, ein berühmter Kräuterkundiger des 16. Jahrhunderts behauptete, er selbst habe gesehen, dass die Christrose in der Christnacht ihre Knospen öffnete und aufblühte.
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"Farblos und blütenrein
von keines Vogels Lied begrüsst
als ob sie ganz allein
zum Christfest lieblich läuten müsst."
(Autor unbekannt)
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